- Freitag, 29. Juli 2016

Einmal längs durch Südamerika

In Cafayate erlebten wir am 09.07.2016 eine ausgelassene Stimmung, Argentinien feierte an diesem Tag ihre 200 jährige Unabhängigkeit. Einmal mehr erlebten wir ein lateinamerikanisches Fest mit Rausch an Farben, Krach und Lebensfreude. Besonders gefallen hat uns der Umzug und die unglaublich vielen Gauchos mit ihren Pferden.

Kleiner Gaucho schon ganz gross
Auf unseren letzten Fahrradkilometer ging es vorbei an vielen Weinreben und Olivenbaumplantagen. Bei angenehmen Temperaturen stimmten wir uns auf den Sommer ein. Die Autofahrer motivierten uns nochmals auf der Piste, viele winkten kräftig hinter den Frontscheiben, gaben Lichtsignale, klatschten und hupten, als hätten sie gewusst, dass wir uns auf der Zielgerade befinden. In fast jedem noch so kleinen Dorf war ein "Camping Municipal" aufzufinden, so haben wir ganze 25-mal hintereinander im Zelt übernachtet. 

Sommerfeeling auf dem Camping Municipal in Aimogasta

Ein Feuer ist für uns jedesmal ein kleines Abenteuer!

Eine spannende Entdeckung war, dass die Leute hier vor einer Tür statt rufen oder klingeln mehrmals in die Hände klatschen, wenn der Besitzer nich gerade zur Stelle ist. Wir haben es ausprobiert und es funktionierte bestens. Dieses Verhalten passt zu den Argentinier, wir bewundern ihre Geduld und Freundlichkeit untereinander und zu uns Europäern. In der etwas tiefer liegenden Gegend bestaunten wir nochmals Orangen- und Zitronenbäume mit der leuchtenden Fruchtpracht, ein herrliches Bild. 

Papageienschaar in den Weinreben

Riesen Kakteen bei den "Ruinas de los Quilmes"

Frisches Ofenbrot wird direkt am Strassenrand gebacken und verkauft

Voll tragender Orangenbaum

In la Rioja war endgültig Schluss mit pedalieren, etwas komisch war es uns schon zumute, dass wir nun nicht mehr täglich so viele Stunden auf dem Fahrrad verbringen werden. Mit dem Bus ging es weiter nach Mendoza, da wurden wir vorerst aufgehalten, da der Pass nach Santiago de Chile infolge Schnee gesperrt war. Einen Tag später konnten wir jedoch bereits die Grenze passieren und verliessen damit Argentinien endgültig, wir haben hier: 

- Auf tollen Campingplätzen übernachtet
- Viele Schrottautos gesichtet
- die Asado (Grill) Kultur miterlebt
- In Bäckereien Süssgebäcke geschlemmert
- Viele Papageienscharen gehört
- Wenn immer möglich ein Feuer gemacht
- Einige Rotlichter missachtet
- Argentinier als (Lebens-) Künstler kennen gelernt
- Viele Weinreben und Olivenbäume gesehen
- Feiner Wein genossen
- Leckere Empanadas gegessen
- Fast täglich Mate Tee getrunken

Zurück in Santiago de Chile dürfen wir nun die letzten Tage nochmals bei der gleichen Familie hausen, wie zu Beginn unserer Reise, um uns startklar für den Flug zu machen. Zum Schluss nochmals ein paar Zahlen und Fakten der zurückgelegten Strecke:

Totale Tage unterwegs: 351 Tage
Total gefahrene Kilometer: 12‘345km
Total zurückgelegte Höhenmeter bergauf: 156‘000m
Totale Zeit auf dem Fahrrad: 900h
Maximale Temperatur: 42°C (Kolumbien)
Minimale Temperatur: -20°C (Bolivien, Sud Lipez)
Totale Platten Lukas: 10
Totale Platten Luzia: 1

Diverse Reparaturen: 10 Paar Bremsklötze gewechselt, 2 Mal Ständer neu fixiert, Rückspiegel mehrmals repariert, 3 neue Felgen, etliche Male diverse Schrauben am Fahrrad und an den Ortliebtaschen neu fixiert, Ortliebtaschen mehrmals genäht, Reißverschluss Innenzelt defekt, 4 neue Reifen, 6 neue Fahrradketten, 1 Pedal defekt (Lager), 2 Ölwechsel Rohloff

Für uns geht eine grossartige Reise zu Ende. Wir sind dankbar für die tolle Zeit, die wir hier in Südamerika verbringen durften. Es war spannend, über diese Reiseart mehr über die Natur, Kulturen und die hier lebenden Menschen zu erfahren. Viel Hilfsbereitschaft, Gastfreundschaft und Herzlichkeit wurde uns entgegen gebracht, dabei bemerkten wir, dass die Sprache und Kommunikation die Wege zu anderen Kulturen und Menschen erschliesst und hier in Südamerika sogar Türen und Herzen öffnet.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die uns in welcher Form auch immer, unterstützt und begleitet haben.

MUCHAS GRACIAS!

Lukas & Luzia mit Rana & Burro

eins, zwei, drei, vier, fünf Kilometer und sechs Länder!

2 Kommentare:

  1. Hallo Luzia und Lukas
    Mit viel Interesse habe ich jeweils eure Reiseberichte gelesen - so spannend und schön!
    Ich freue mich riesig mit euch, dass ihr euren Traum gelebt habt und nun gesund und munter wieder in der Schweiz angekommen seid.
    Herzliche Grüsse Julia (Gusterer)

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    1. Liebe Julia
      Vielen Dank für deine liebe Nachricht, wir haben uns sehr darüber gefreut.
      Ganz liebe Grüsse
      Lukas und Luzia

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