- Samstag, 5. März 2016

Die Mitte der Welt erreicht

Schwubs da wurden wir über die Grenze geschmuggelt, ohne einen Stempel zu kriegen, wenn das nur gut kommt. Ecuador begrüsste uns mit einem Regenschauer. Und erneut tauschen wir die stark befahrene Panamericana gegen eine steinige Schotterpiste ein. Nach ein paar Kilometer Bergauf genossen wir die schöne Kakteenlandschaft und wurden auf dem höchsten Punkt mit einem herrlichen Blick auf die "Laguna del Voladero" belohnt. Runter ging es auf Pflasterstein ähnlicher Piste, das hat uns total durchgeschüttelt und wir waren sehr bemüht, dass dabei nichts verloren ging. Scharfe Blicke werfen konnten wir erst wieder, als wir den Asphalt unter den Reifen spürten.

Schöne "Lagune del Voladero" auf 3800müM

Auf dem Kakteenweg

Wohl eine Heidenbüez die Strassen so zu bauen

Super Übernachtungsplatz bei netter Familie, die uns sogar mit frischen Kartoffeln beschenkte 

Weiter bergab auf guter Strasse wurde auch das Klima deutlich heisser und die Felder trockener. Eigentlich fragten wir uns schon lange, warum die Wasserflaschen bei dieser enormen Hitze und dem starken Wind nicht nachgefüllt werden. So war es für uns nicht verwunderlich, dass mitten im Anstieg plötzlich ein Auto anhielt und dankend Wassernachschub entgegengenommen wurde. Uff glücklicherweise erkannte einer der vorbeidüsender Autofahrer das Wassermangelsignal dank der winkenden Trinkflasche.

Händehoch! Ein schöner Überfall

Auf dem "Mitad del Mundo" de Chäfer gmacht 

Vorbei an alten Zugschienen ging es auf dem „ferrocarill“ weiter Richtung Quito nach Tumbaco ins „Casa de Ciclistas“ wo uns Santiago bereits erwartete. Als nach ein paar Erholungstage das Packet aus Europa genau rechtzeitig mit den Ersatzteilen eintraf, wurde an uns ein grösserer Service durchgeführt. Wir wurden von unsere Chefen poliert, die Reifen wurden durch geländegängigere ausgetauscht, das Öl in den Rohloff’s gewechselt und bei mir Rana wurde die Kette ersetzt. Was für ein tolles Gefühl, nach sechs Monaten wieder so richtig glänzen zu können.

Gemütliche Fahrt auf dem "old train way"

Schwebend durch den Zugtunnel

Chefmech bringt "Burro" und "Rana" auf Vordermann 

So werden beim Glace essen die Schuhe sauber 

In Machachi, Latagunca und Ambato durften wir seit Langem gleich dreimal nacheinander neben den grossen roten Löschfahrzeugen übernachten, das war super.

Bei den "Bomberos" immer in Alarmbereitschaft

Leider passen nicht ganz alle Eier in unsere praktische Eierbox

Unsere Chefen meinten, die Sonneneinstrahlung sei ganz schön stark hier in Äquatornähe, was ihnen teilweise an den roten Wangen anzusehen war. Uns macht jedoch die starke Sonne gar nichts aus, solange es nicht regnet, bleiben unsere Gelenke schön geschmeidig.
Die Fahrt führte weiter durch die dichte Vulkangegend, nicht umsonst wird Ecuador auch als Land der Vulkane bezeichnet. Sind beispielsweise alleine von Quito aus an klaren Tagen 10 Vulkangipfel zu bestaunen. Wir waren uns nicht ganz sicher, ob uns die Lenkertaschen zu fest im Weg standen oder der Himmel einfach nicht lachen wollte, auf jeden Fall blieb uns die schöne Sicht auf die Vulkankette aus.

 Blick auf den Vulkan Cayambe 

Im Nationalpark Cotopaxi hielt beim letzten Aufstieg plötzlich ein Parkranger mit seinem Pick-up neben uns an. Er bestand darauf, uns mit samt dem Gepäck inklusive den Chefen aufzuladen, um uns ans Parkende zu bringen und da die Nacht zu verbringen. Da der Vulkan Cotopaxi zurzeit aktiv ist war es leider nicht erlaubt, uns über Nacht im Park auszuruhen. Nach einem kurzen Wortwechsel und einem Blick auf die Uhr war für unsere Chefen jedoch klar, dass sie das Stück noch gut selber fahren können. Giovanni war erst zufrieden, als die Chefen ihm wenigstens das Gepäck zum Transport übergaben. Am Parkende angekommen empfing uns Giovanni mit offenen Armen und lud die Chefen gleich ein, im Rangerhaus zu übernachten. Uns hatten sie wohl wieder mal vergessen und wir mussten draussen in der Kälte stehen, naja. Während unsere Chefen einen gemütlichen Abend im Haus verbrachten, lauschten wir ihnen im Regen zu.

Giovanni, der gute Mann in der Mitte, links German mit Julia aus Argentinien 

Sicht auf die Lagune Quilotoa 

Wie ein Bienenschwarm kamen sie auf uns zu geradelt um ein Foto zu machen
Der Esel, dein Lasttier

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