- Donnerstag, 5. Mai 2016

Vom Schnee in die Wüste

Bevor wir das Bergsteigermekka Huaraz verließen, hat ein fieses Stück Poulet Lukas zwei Tage flach gelegt, die gratis Darmreinigung benötigte einiges an Kraft und Energie. Er konnte sich zum Glück aber schnell wieder erholen. Die Strasse stieg weiter an, noch ein letztes Mal passierten wir via dem „Pastoruri Highway“ den Huascaran Nationalpark. Auf der einsamen Schotterpiste ging es zweimal auf eine Passhöhe von über 4800 m, da spürten wir die dünne Luft gut, aber dank der langen Akklimation hatten wir keine Probleme. Am Wegrand ragten riesige, bis zu acht Meter hohe „Puya raimondii“ Blumen in den Himmel. Diese Pflanze kann bis zu 100 Jahre alt werden, blüht aber nur ein einziges Mal in ihrem Leben.

Stadtausfahrt Huaraz

Campspot auf dem Pastoruri Highway

Kurz vor Sonnenuntergang mit "Puya raimondii" Pflanze in der Mitte

Schöne Lagune vor dem Parkeingang

In dieser Höhe wird sehr einfach gelebt

Oben bot sich uns ein grandioses 360 Grad Bergpanorama, ein Traum. Das Wetter spielte super mit und bei blauem Himmel sahen die Landschaftsbilder noch verrückter aus. Eine superschöne Fahrt.

Schön...

au schön...

scho weder schön!

Genau auf der Passhöhe 8888 km erreicht!

Natürlich fehlt auch das obligate Foto nicht

Kaum um die nächste Ecke, wieder andere Gesteinsfarben

Das kleine Matterhorn von Peru

Danach radelten wir durch viele kleine Bergdörfer. Die Hauptsprache hat nun auf „Quechua“ gewechselt, mit den älteren Menschen konnten wir also nur noch über Zeichensprache kommunizieren. Farbige Tücher werden um den Rücken gebunden, darin wird alles Mögliche transportiert: Holz, Kräuter, .. und natürlich werden Kinder darin getragen. Die Menschen wirken noch sehr ihren Traditionen verpflichtet.

Dieser Aussichtspunkt haut einfach alle um!

Frisch geschlachtete Kuh beim Lufttrocknen

Die Strassen waren teils ziemlich schlecht ausgebaut. Der Asphalt war mit so vielen Schlaglöchern versehen, dass er uns sofort an den „Emmentaler Käse“ erinnerte. Ein heiles Durchkommen war nur durch eine aufwendige Slalomfahrt möglich. Acht geben mussten wir auch auf die unglaublich aggressiven Hunde, eine wahre Plage war das.
Auf den Hochebenen wird verschiedenes kultiviert: Getreide, Quinoa, Mais und viele Kartoffeln, die schmecken hier übrigens besonders fein. Angebaut und geerntet wird oft noch von Hand, dies kommt uns vor wie zu Grossvaters Zeiten.

Gut zu erkennen sind die roten Quinoa-Felder

Direkt neben der "Trucha" (Forellen) Zucht, schmeckt der Frische Fisch sehr gut am Tisch

Was uns immer wieder erschreckt ist der viele Abfall, der an den Straßenrändern liegt, einfach unnötig und sehr naturbelastend. Das Teilstück Huánuco-Huancayo (350km) legten wir mit dem Bus zurück. Ungewohnt für uns, wie weit man in acht Stunden vorwärtskommen kann!
Das Korn wird oftmals auf den Strassen getrocknet. So kommt es vor, dass sich auch in den Esswaren ab und zu ein Steinchen befindet. Was unsere Zähne nicht besonders mögen, prompt hat sich bei Lukas eine Zahnfüllung gelöst. In Huancayo suchten wir deshalb einen Zahnarzt auf. Ein netter Typ, der erst mehr an unserer Reise, als an den Zähnen interessiert war, machte seine Arbeit erstaunlich gut.

Hiiiilfe! Ich hoffe mal, Sandy kann das dann wieder ausbügeln ;-)

Bevor es losgeht, muss erst noch der Kompressor gestartet werden

Unglaublich abwechslungsreich und schön bot sich die Landschaft der darauffolgenden Tagen: fruchtbares Wieseland, Schluchten, Trockenheit mit Kakteen und immer schön ging es dem Fluss Mantaro entlang.

Etwas weiter unten wieder trocken wie in der Wüste

Da fehlen auch die Kakteen nicht

Eine sehr sanfte Umarmung

Zum Hostal führt nur eine alte Zugschiene

Besonders in den Städten bemerken wir das krasse Gefälle zwischen Arm und Reich. Da fühlen wir uns immer wieder in verschiedenen Welten. Wir haben aber den Eindruck, dass wir über unsere Reiseart das "wahre" Peru sehen und erleben können.
Nun sind wir in Ayacucho, eine Stadt mit viel Charm, einigen Kolonialbauten und einem hübschen Plaza. Über weitere Berge machen wir uns auf den Weg nach Cusco.

Die ein und anderen sind schon etwas "gwundrig" wann wir wieder zurückkehren. Wir haben uns entschieden, dies euch per Quiz zu verraten. Du findest es gleich unterhalb, viel Spass und Ausdauer beim Rätseln. (Falls das Quiz nicht erscheint, klicke hier)

2 Kommentare:

  1. Toll!! Da werden die Erinnerungen wach! Wir haben die gleichen Bilder vom Huascaran nur mit Schnee :) Freuen uns schon sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit ganz, ganz vielen Geschichten! Alles Liebe Angela und Philipp

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    1. Liebe Angela, Lieber Philipp
      Muchas gracias para el mensaje! Ja das glauben wir, dass bei euch nochmals viele Bilder hochkommen, schön! Sind gerade in Cusco, im Hostal "estrellita" (=. Na dann bis schon bald, habt auch eine gute Zeit und hoffentlich bald etwas Sommerwetter. Hasta luegoy saludos
      Lukas und Luzia

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